Der Norden Italiens ist gerade in Österreich ein beliebtes Reiseziel für einen Kurzurlaub oder ein verlängertes Wochenende. Wir haben an vier Tagen vier Städte – Treviso, Jesolo, Asolo, Bassano del Grappa – für unterschiedliche Reisebedürfnisse besucht.
Treviso ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der Region Venetien. Rund 30 Kilometer nördlich von Venedig gelegen, eignet sich das Städtchen nicht nur ideal als günstigerer Urlaubs-Wohnort für den ein oder anderen Tagesausflug in die Lagunenstadt, sondern hat auch als eigenständige Destination einiges zu bieten. Dank zahlreicher Kanäle, die die Stadt durchziehen, bekommt man hier ohnehin ein wenig Venedig-Feeling. Vorteil: Da Treviso nicht am Meer liegt, steht es nicht regelmäßig unter Wasser. Ein weiterer Pluspunkt ist die geringere Anzahl an Touristen. De noch ist gerade abends in Treviso immer etwas los. Die zahlreichen Bars locken zu einem Aperitif und den für die Region typischen Cichetti, die wie Tapas gerne geteilt und als Start in den kulinarischen Abend bestellt werden.
Wer eine hervorragende Pizza möchte, sollte zum Beispiel im Ristorante La Finestra vorbeischauen. Ein wunderschönes Setting bietet ein gemütliches Abendessen im Acquasalsa, direkt gegenüber der Isola della Pescheria, einem kleinen Marktplatz im Wasser. Besonders sehenswert ist die Altstadt von Treviso mit der bekannten Fontana Delle Tette, dem Dom und der Piazza dei Signori sowie die Stadtbefestigungsanlagen. Die touristischen Sehenswürdigkeiten sind tatsächlich überschaubar und in ein paar Stunden erkundet. Umso mehr Zeit hat man zum Flanieren und Schlemmen. Treviso eignet sich ideal für einen Tagesausflug oder ein entspanntes Wochenende. Man sollte aber auf alle Fälle genügend Zeit für die Parkplatzsuche im Zentrum einrechnen oder öffentlich anreisen.
An heißen Tagen ist man von Treviso aus aber auch schnell am Meer. Nach nur 40 Minuten erreicht man mit dem Auto Lido di Jesolo. Das gerade für die Sommerferien bei Österreichern beliebte Reiseziel ist auch (oder besonders) in der Nebensaison einen Abstecher wert. Wer ein Wochenende vor oder nach dem großen Andrang erwischt, findet hier einen wunderschönen Sandstrand mit erstaunlich klarem Wasser. Beliebt bei Familien mit Kindern aber ohne den Trubel der Hauptsaison ein wunderbar ruhiges Fleckchen zum Abschalten und Entspannen zwischen ein paar wenigen Italienern, die nach Feierabend einen Sprung ins kühle Nass wagen. Strandbars versorgen Gäste und Einheimische mit erfrischenden Getränken und kleinen Speisen. Zwar hat Lido di Josolo mit der Einkaufsstraße Via Bafile und zahlreichen Vergnügungsparks, Bars und einem regen Nachtleben einiges für das junge Publikum und Familien zu bieten, dennoch ist der Strand wohl für alle der Hauptgrund hierher zu kommen. Während der typische Jesolo-Urlaub wohl nicht jedermanns Sache ist, sind ein paar Stunden am Meer immer eine gute Idee. Am Ende des Strandes, nahe Pineta (z.dt. Pinienwald) ist meist weniger los.
Wohin es nach Asolo und Jesolo bei unserem kleinen Norditalien-Trip noch ging, und wie die beiden kleinen Städtchen begeisterten, lesen Sie in REISE-aktuell 2/23!