Stockholm ist nicht nur Schwedens Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt Skandinaviens. Wir haben uns kürzlich davon überzeugt, dass die Metropole im Norden zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert ist.
Im Sommer lange, helle Tage, im Winter ein verschneites Weihnachtsparadies: Stockholm ist zu den Hauptreisezeiten ein beliebtes Ziel für Kurzurlaube und Wochenendtrips. Dass die Stadt aber auch zwischen Midsommer und Luziafest jede Menge zu bieten hat, hat unser Besuch im Oktober deutlich gezeigt. Neben einer Vielzahl unterschiedlichster Museen und Natur begeistert Stockholm aber in erster Linie mit seinem einzigartigen Charme. Die Verteilung auf insgesamt 14 Inseln, die mit über 50 Brücken verbunden sind, bescherte Stockholm nicht umsonst den Beinamen „Venedig des Nordens“. Das Herz der Metropole bildet die Altstadtinsel Gamla Stan mit dem königlichen Schloss, kleinen, kopfsteingepflasterten Gassen und jahrhundertealten Bauten, die dank, bei uns eher untypischen, Rot- und Orangetönen, zu beliebten Fotomotiven werden, wie die Häuser am Stor Torget. Hier findet sich auch ein erstes Museums-Highlight, das Nobelpreismuseum, in welchem alle öffentlichen Aktivitäten rund um den Nobelpreis dokumentiert, gesammelt und in Dauer- und Sonderausstellungen gezeigt werden. Spaziert man von Gamla Stan nach Norden, gelangt man in die moderne Innenstadt Norrmalm, die Stockholmer „City“, die zahlreiche Geschäfte, Büros und trendige Restaurants beherbergt. Die südlich der Altstadt gelegene Insel Södermalm ist das genaue Gegenteil davon. Hier trifft sich Stockholms kreative Szene, vor allem im Kultviertel SoFo. Bars, Platten- und Secondhand-Läden lassen nicht nur Hipster-Herzen höher schlagen. Der altehrwürdige Stadtteil Östermalm zeigt mit seinen Stadtpalästen und Promenaden Stockholms royale Seite. Schnell wird klar: Trotz gutem Verkehrsnetz legt man hier gerne einige tausend Schritte pro Tag zurück, um nicht Gefahr zu laufen, etwas Sehenswertes zu verpassen. Wobei: Selbst die U- Bahnstationen präsentieren sich teilweise als eigene Kunstwerke. Die Tunnelbana nennt sich gerne „größte Kunstgalerie der Welt“, denn mittlerweile wurden mehr als 90 von 100 U-Bahnhöfen künstlerisch und individuell gestaltet. Die Stationen T-Centralen, Hötorget und Kunsträdgården sind nur drei der besonders sehenswerten Stopps, die in eigenen geführten Touren oder natürlich auch auf eigene Faust erkundet werden können.
In den historische Ecken Stockholms lässt sich eine Vergangenheit, geprägt von rauen Seemännern und Wikingern, die das typisch nordische Flair ausmacht, hie und da noch erahnen und übt auch heute noch auf Besucher aus aller Welt eine gewisse Faszination aus. Stockholm wurde um 1252 vom schwedischen Regenten Birger Jarl als Handelsstützpunkt der Hanse gegründet und wuchs bis circa 1300 zu Schwedens größter Stadt, einem politischen Zentrum und zur königlichen Residenz. Heute findet man hier eine tolerante, integrative Weltmetropole, die alle ihre Gäste mit offenen Armen empfängt. Stockholm ist aber auch äußerst zukunftsorientiert, unzählige Start-ups, die Silicon Valley in Sachen Dichte an aufstrebenden Unternehmen kaum in etwas nachsteht, sprießen hier aus dem Boden. In Sachen Design, Musik und Mode ist Stockholm ohnehin ganz weit vorne. Nicht umsonst haben internationale Unternehmen wie H&M und Spotify hier ihr Zuhause. Kunst im kleinen (Bilder-) Rahmen findet sich beim Bummeln durch die unzähligen Designshops in der Stadt. Die große Kunst, zum Bestaunen und Sich-inspirieren-lassen, bieten die Museen der Schwedischen Hauptstadt. Das Nationalmuseum zeigt eine beeindruckende Kunstsammlung mit Skulpturen, Gemälden und Design aus den letzten vier Jahrhunderten, während sich das Nordische Museum mit seiner Architektur selbst schon als Kunstwerk präsentiert. Auf der Insel Skeppsholmen liegt ein Highlight für Fans von moderner Kunst, Design und Architektur: der Komplex aus Moderna Museet und ArkDes, zu dem der Eintritt frei ist. Das von hier aus via Brücke zu erreichende Kastellholmen ist mit dem kleinen Kastellet übrigens einerseits ein malerisches Fotomotiv von der Djurgårdsfähre aus, und bietet gleichzeitig einen schönen Blick auf die Altstadt und Djurgården, das mit dem Vergnügungspark Gröna Lund, direkt am Wasser, lockt.
Welche Ausflugsziele man neben ABBA-Museum, Vasa und Gröna Lund man in Stockholm noch besuchen muss und mit welchen kulinarischen Highlights man rechnen darf, lesen Sie in REISE-aktuell 3/23!